Warum man schwierige Gespräche nicht aufschieben sollte und wie das am besten gelingt

Warum man schwierige Gespräche nicht aufschieben sollte und wie das am besten gelingt

Bei schwierigen Gesprächen geht es immer um die Lösung belastender Situationen. Deshalb sollte man sie schnell hinter sich bringen. Wartet man zu lange und schiebt das klärende Gespräch z.B. mit einem Kunden vor sich hin, kann man irgendwann die Ursache des Konflikts nicht mehr erkennen. Dann sind die Fronten bereits derart verhärtet, dass nur noch ein Mediator helfen kann. Woher kommt die Angst vor schwierigen Gesprächen? Welche inneren Prozesse laufen ab und mit welcher Strategie kann man sie angehen, um nicht völlig unnötig von Höchstleistungen abgehalten zu werden?

Ängste sind Indikatoren für ein Umdenken

Zunächst muss man verstehen, wie der Prozess der Angstbildung abläuft. Danach sollte man den Vorgang akzeptieren, denn es ist sinnlos Angst zu bekämpfen. Viel sinnvoller wäre die Frage nach der (subjektiven) Vorstellung, nach dem ablaufenden Kopfkino (Wenn ich das Thema anspreche eskaliert es und sie kündigen den Vertrag), das diese Angst ausgelöst hat. Denn Ängste folgen keiner Logik, sie sind emotional steuernde Schutzmechanismen aus der Vorzeit der Menschheit.

Akzeptiert man Ängste als emotionale Indikatoren für ein Umdenken, das zu positiven Veränderungen führt, kann man das Problem schneller und effizienter beseitigen. Wie schon erwähnt sind Ängste zunächst Schutzmechanismen, die sich in archaischer Zeit entwickelt haben. Wenn unsere Vorfahren von einem Raubtier bedroht wurden, konnte eine schnelle emotionale Reaktion (Angst = Flucht) rettend wirken. Es musste schnell gehen, langes Nachdenken hätte den sicheren Tod bedeutet. Dementsprechend übernimmt auch heute noch das Limbische System die Kontrolle, wenn Ängste auftauchen. Das logische Denken ist dann temporär aus Kraft gesetzt.

Das Limbische System diktiert

Da der Mensch als einziges Säugetier mit der Kraft seiner Vorstellung in der Lage ist, virtuelle Realitäten zu erschaffen, kann er sich ausmalen, wie z.B. ein schwieriges Gespräch mit einem Kunden, seiner Vorstellung nach ablaufen könnte. Dabei greift unser Gehirn während der sogenannten transderivationalen Suche auf ähnliche Erinnerungen zurück, und setzt diese gefundenen Komponenten zu einem neuen Film zusammen, der überaus realistisch erscheint. Es sind dann sogar ausgeschüttete Hormone im Blutbild nachweisbar. Mit dem Ablauf des tatsächlichen Gesprächs hat das aber gar nichts zu tun, denn das könnte völlig anders sein. Trotzdem reagiert der Körper mit Abwehr, wie vom Limbischen System diktiert, welches ja eine vermeintliche Gefahr voraussetzt. Es regiert also die Angst, wo Vernunft vorteilhafter wäre.

Schieben Sie schwierige Gespräche nicht vor sich her, das hält Sie nur auf.

In meiner täglichen Arbeit als Coach erlebe ich immer wieder, dass die Angst vor schwierigen Gesprächen auch völlig rational denkende Entscheiderinnen und Entscheider auf lange Zeit blockieren kann. Ein Klient hat über Monate hinweg prokrastiniert, das Problem immer weiter vor sich hergeschoben, bis er zunehmend unproduktiv wurde, was letztlich seine Karriere gefährdete. Erst in höchster Not war er bereit, das Gespräch dennoch zu führen. Er hat es geschafft, archaische Strukturen der Angst zu durchschauen und abzulegen. Danach nahm seine Karriere wieder Fahrt auf.

Schwierige Gespräche werden zu machbaren Aufgaben

Der Umgang mit schwierigen Gesprächen hängt zu einem grossen Teil von der Persönlichkeitsstruktur ab. Sie muss deshalb der Lösungsfindung immer beachtet werden. Mit den passenden Coaching-Werkzeugen im Gepäck und dem Wissen über die eigenen Kompetenzen, werden so schwierige Gespräche zu machbaren Aufgaben.
Das frühzeitige Erkennen der eigenen Angst vor schwierigen Gesprächen ist sehr wichtig, denn es hält den Weg für Höchstleistungen frei. Deshalb: Schieben Sie schwierige Gespräche nicht vor sich her, das hält Sie nur auf. Wenn Sie Hilfe brauchen ist Coaching der richtige Weg, weil es Bewusstsein schafft und Ängste löst.

Zahlreiche Möglichkeiten, schwierige Gespräche zu bewältigen, finden Sie in meinem neuen Buch: Chefsache Freiheit, erschienen im Springer Gabler Verlag der ©Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, Teil der Springer Nature 2019, ISBN 978-3-658-26794-0

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