Burnout Prävention – Die 7 Stufen eines Burnouts

Der Psychologe Matthias Burisch unterteilt ein Burnout in einen siebenstufigen Prozess einer inneren Erschöpfung. In seinem Buch «Das Burnout Syndrom» beschreibt er die sieben Phasen:

  1. Warnsymptome der Anfangsphase:
    Übergrosses Engagement, Verleugnung der eigenen Bedürfnisse, Hyperaktivität, Müdigkeit, Mangel an Energie, Nicht-Abschalten-Können, Unausgeschlafenheit sowie das Gefühl, nie Zeit zu haben.
  2. Emotionale Reaktionen / Schuldzuweisung:
    Depression – Selbstmitleid, unbestimmte Angst, verringerte emotionale Belastbarkeit, Gefühl der Abstumpfung.
    Aggression – Schuldzuweisung, Vorwürfe, Negativismus, Ruhelosigkeit, Misstrauen.
  3. Abbau:
    Geistige Leistungsfähigkeit – Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, Ungenauigkeit, Desorganisation.
    Motivation – Verringerte Initiative, Dienst nach Vorschrift.
    Kreativität – Verringerte Fantasie, Inflexibilität.
    Wahrnehmung – Undifferenzierte Wahrnehmung, Schwarz-Weiss-Denken.
  4. Verflachung:
    Emotionales Leben – Gleichgültigkeit, Verflachung gefühlsmässiger Reaktionen.
    Soziales Leben – Meiden von Kontakten, Einsamkeit.
    Geistiges Leben – Desinteresse, Langeweile, Aufgabe von Hobbys.
  5. Psychosomatische Reaktionen:
    Schwächung des Immunsystems, Schlafstörungen, sexuelle Probleme, Herzklopfen, Atembeschwerden, erhöhter Blutdruck, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, nervöse Ticks, Verdauungsstörungen, Magen-Darm-Geschwüre, veränderte Essgewohnheiten.
  6. Verzweiflung:
    Negative Einstellung zum Leben, Hoffnungslosigkeit, Sinnlosigkeit, Selbstmordgedanken, existenzielle Verzweiflung.
  7. Reduziertes Engagement / Rückzug:
    Verlust des Einfühlungsvermögens, Verlust positiver Einstellungen, Distanz, Meiden von Kontakt, negative Einstellung zur Arbeit, Konzentration auf eigene Ansprüche, Gefühl mangelnder Anerkennung, Zunahme privater Probleme.

Wir können unsere Leistungsfähigkeit steigern und mehr aus uns herausholen. Wenn wir dabei die Erholung vergessen oder den Sinn in dem, was wir machen, können wir uns am Rande eines Burnouts wiederfinden. Es ist ein schmaler Grat zwischen Höchstleistung und emotionaler, mentaler sowie körperlicher Erschöpfung.

Es macht Sinn, sich gelegentlich zu reflektieren und mit dieser Liste als Referenz eine Selbstdiagnose durchzuführen. Dann ist man auch in der Lage, andere Menschen, die sich gerade in dieser Sackgasse befinden, besser zu verstehen.

1 Matthias BurischDas Burnout-Syndrom. Theorie der inneren Erschöpfung. Springer, 2006, S. 24-34
(Bild: https://pixabay.com/)

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